Psychotherapie
Stress, Sorgen oder belastende Situationen gehören zum Leben dazu. Doch wenn sie unser Wohlbefinden dauerhaft beeinträchtigen, kann Psychotherapie helfen.
Diese Seite gibt Ihnen einen Überblick darüber, wann Psychotherapie sinnvoll ist, stellt verhaltenstherapeutische Methoden und ihre Wirkweise vor und informiert über mögliche Nebenwirkungen von Psychotherapie.

Warum Psychotherapie?
Das Leben stellt uns immer wieder vor Herausforderungen. Oft gelingt es, diese Phasen selbst zu bewältigen. Doch manchmal sind seelische Belastungen so stark, dass sie unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität beeinträchtigen und wir eine psychische Erkrankung entwickeln. Wenn die Lebensqualität durch die psychischen Beschwerden beeinträchtigt ist, kann eine Psychotherapie hilfreich sein.
Verhaltenstherapie unterstützt Sie dabei, belastende Gedanken, Gefühle oder Verhaltensmuster zu verstehen und aktiv zu verändern. In einem geschützten und wertschätzenden Rahmen arbeiten wir gemeinsam daran:
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Ihre aktuellen Schwierigkeiten ernst zu nehmen und gemeinsam zu verstehen, was Sie belastet und warum bestimmte Muster immer wieder auftreten.
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Neue Perspektiven, Denk- und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und Lösungswege zu finden, die Ihnen im Alltag mehr Freiheit, Klarheit und Handlungsfähigkeit geben.
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Sich selbst, Ihre eigenen Bedürfnisse und Ihre Grenzen besser kennenzulernen und Vertrauen in die eigenen Stärken zu gewinnen, sodass Sie künftig selbstbewusster, stabiler und gelassener mit Herausforderungen umgehen können.
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Konkrete Strategien zu erarbeiten, die Sie in Ihren Alltag integrieren und anwenden können.
Ich begleite Sie mit bewährten verhaltenstherapeutischen Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie sowie der Dritten Welle, die individuell auf Ihre Situation und Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden.
MKT
Nicht nur was wir denken, sondern auch wie wir mit unseren Gedanken umgehen, beeinflusst unsere psychische Gesundheit.
Im Mittelpunkt der Metakognitiven Therapie (nach Adrian Wells) steht das sogenannte „kognitive Aufmerksamkeits-Syndrom“.
Damit ist ein Zustand gemeint, in dem wir uns immer wieder gedanklich drehen, an Problemen festhalten oder uns Sorgen über mögliche Szenarien machen.
Gemeinsam schauen wir darauf, welche inneren Regeln und Überzeugungen dieses Grübeln aufrechterhalten und wie Sie nach und nach mehr Abstand zu belastenden Gedanken gewinnen können.
DBT
Gerade bei starken emotionalen Schwankungen oder Impulsivität kann die Dialektisch-Behaviorale Therapie (nach Marsha M. Linehan) helfen, bessere Strategien im Umgang mit Emotionen zu entwickeln.
In der DBT geht es darum, einerseits Veränderung zu ermöglichen und andererseits Akzeptanz für das eigene Erleben zu entwickeln.
So entsteht eine dialektische Balance, die langfristig zu mehr innerer Stabilität führt.
Gemeinsam erarbeiten wir Strategien, um Emotionen besser zu regulieren, Krisen sicherer zu bewältigen und aus schwierigen Situationen bewusst auszusteigen.
Achtsamkeit
Viele psychische Belastungen hängen mit Sorgen über die Zukunft oder Grübeln über die Vergangenheit zusammen.
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Achtsamkeit unterstützt Sie dabei, Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen mit einer offenen und wertfreien Haltung wahrzunehmen und mehr im Moment zu leben.
Ergänzend setze ich bewährte Entspannungsverfahren ein wie die Progressive Muskelrelaxation (PMR, nach Edmund Jacobson) und das Autogene Training (nach Johannes H. Schultz).
Diese Techniken fördern innere Ruhe, Klarheit und mehr Verbindung zu sich selbst.
KVT
Unsere Gedanken beeinflussen, wie wir fühlen und handeln. In der kognitiven Verhaltenstherapie (nach Aaron T. Beck, Albert Ellis und Donald Meichenbaum) lernen Sie, negative Denkmuster zu hinterfragen und diese durch realistische und hilfreiche Gedanken zu ersetzen.
Schematherapie
Viele unserer Verhaltensweisen haben ihre Wurzeln in früh erlernten Mustern („Schemata“), die unser Denken und Fühlen unbewusst steuern.
Mit der Schematherapie (nach Jeffrey Young) lernen Sie, tiefliegende emotionale Muster zu erkennen, zu hinterfragen und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
ACT
Die Acceptance and Commitment Therapy (nach Steven C. Hayes) hilft dabei, einen neuen Umgang mit belastenden Gedanken und Gefühlen zu finden, ohne zwanghaft gegen sie anzukämpfen.
Statt problematische Gedanken oder Emotionen zu unterdrücken, lernen Sie, diese anzunehmen und das, was Ihnen wirklich wichtig ist, im Fokus zu behalten.
EFT
Die emotionsfokussierte Therapie (nach Leslie Greenberg) unterstützt dabei, eigene Gefühle besser wahrzunehmen, zu verstehen und konstruktiv zu nutzen. Viele emotionale Reaktionen laufen automatisch ab.
In der EFT arbeiten wir daran, hinderliche emotionale Muster zu erkennen und neue, hilfreiche emotionale Erfahrungen zu ermöglichen.
Ziel ist es, einen gesunden Zugang zu eigenen Gefühlen aufzubauen und emotionale Blockaden zu lösen.
KOP
Die klärungsorientierte Psychotherapie (nach Rainer Sachse) geht davon aus, dass innere Konflikte, Bedürfnisse und persönliche Schemata häufig unklar sind oder sich gegenseitig widersprechen.
Gemeinsam klären wir, was Ihnen wichtig ist, wie Ihre inneren Muster funktionieren und wie Sie zu stimmigeren Entscheidungen gelangen.
Dadurch entsteht mehr innere Orientierung, Entlastung und Handlungssicherheit.
IRRT
Die Imagery Rescripting & Rehearsal Therapy (nach Mervyn Schmucker) ist ein Verfahren zur Behandlung belastender Erinnerungen und Albträume.
In einer sicheren Imaginationsarbeit wird zunächst die belastende Szene aktiviert und anschließend gezielt verändert. Neue, hilfreiche Bilder werden eingeübt, sodass sich emotionale Reaktionen nachhaltig verbessern.
Die Methode stärkt das Selbstmitgefühl und die emotionale Verarbeitung belastender Erlebnisse.
Wissenschaftliche Fundierung
Meine therapeutische Arbeit basiert auf wissenschaftlich geprüften und wirksamen verhaltenstherapeutischen Methoden. Die moderne Verhaltenstherapie integriert neben klassischen verhaltenstherapeutischen Verfahren auch Ansätze der sogenannten dritten Welle, wie z. B. Achtsamkeitsverfahren, Emotionsfokussierung, Schematherapie und Mitgefühlsfokussierte Methoden.
Diese therapeutischen Ansätze betonen:
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einen achtsamen, akzeptierenden Umgang mit inneren Erfahrungen,
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die Stärkung von Selbstmitgefühl,
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Flexibilität im Denken & Handeln,
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die Ausrichtung auf Ihre persönlichen Werte und
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die Integration von Emotionen, Körperprozessen und Verhalten.
Die Kombination aus klassischer Verhaltenstherapie und Elementen der dritten Welle ermöglicht eine zielgerichtete, verständnisvolle und zugleich wissenschaftlich fundierte Therapie.
Nebenwirkungen der Psychotherapie
Wie jede wirksame Behandlung kann auch eine Psychotherapie Nebenwirkungen haben. Diese sind Teil des Wachstumsprozesses. Veränderungen brauchen Zeit, und der therapeutische Prozess kann mit Herausforderungen verbunden sein.
Alte Muster werden hinterfragt und belastende Themen werden angesprochen. Das kann manchmal unangenehm oder emotional aufwühlend sein.
Diese Prozesse sind normal und Teil der Veränderung. Gemeinsam finden wir Wege, mit diesen Herausforderungen umzugehen, damit Sie gestärkt aus der Therapie hervorgehen.

Kombination mit anderen Maßnahmen
Begleitend zur Psychotherapie kann es sinnvoll sein, wenn sie professionell mit einer medikamentösen Behandlung kombiniert wird. Dazu gehören beispielsweise die Zusammenarbeit mit Ihren behandelnden Fachärzt*innen (Allgemeinärzt*in, Psychiater*in).
In der Therapie können wir gemeinsam besprechen, ob eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll sein könnte, und ich begleite Sie dabei, falls diese begonnen, ausgeschlichen oder angepasst werden sollte.
Dabei klären wir ausführlich, welche Möglichkeiten es gibt, welche Wirkungen zu erwarten sind und wie die psychotherapeutische Arbeit optimal damit kombiniert werden kann, damit Sie umfassend informiert sind und Ihre Behandlung sicher, individuell und wirksam gestaltet wird.